Zwiebelrostbraten

 
20201205_Zwiebelrostbraten+43.jpg
 

Ein Klassiker der österreichischen Hausmannskost. Bei meiner Oma war das ein ganz klassisches Gericht, dass am Wochenende – meistens am Sonntag – zubereitet wurde. Ich habe immer noch diese alte Pfanne vor Augen, in der der Rostbraten vor sich hin simmerte. In einem mit braunen Blumenmuster verzierten Emailtopf wurden die Kartoffeln gegart, die Zwiebeln in einem kleinen hohen Topf frittiert. Meine Großmutter kochte in ihrer Wohnung mit einem Gasherd. Das war zur damaligen Zeit durchaus üblich. Ich glaube, dass sie Zeit ihres Lebens nie auf einem Elektroherd gekocht hat.

Generation Gasherd

Ich hatte vor diesem Gasherd immer etwas Angst. Keine Ahnung warum das so war. Wenn sie das Gas aufdrehte, musste sie fast gleichzeitig mit diesem überdimensional großen Feuerzeug die Flamme entzünden. Dabei entstand dieses kurze „Wow“, dass ich immer als sehr gruselig und unbehaglich empfand. Ein ähnliches Geräusch machen heute auch noch alte Gasthermen; ich find das übrigens immer noch gruslig.

Nun aber zurück zum Rostbraten. Manchmal wird in Restaurants unter dem Titel Zwiebelrostbraten auch ein Stück rosa gebratene Beiriedschnitte mit Zwiebelgarnitur angeboten. Das schmeckt wirklich nur dann gut, wenn die Fleischqualität passt. Hier lohnt es sich jedenfalls, im Zweifel nachzufragen. Ich persönlich bevorzuge die geschmorte Variante, die übrigens auch hervorragend geeignet ist, wenn man Gäste eingeladen hat, weil alles sehr gut vorbereitet werden kann.

Meine Zutaten für den Zwiebelrostbraten:

500 g Rostbraten/Gab in 2 Scheiben á 250 g geschnitten

1-2 gelbe Zwiebel (ca. 100 - 120 g)

400 ml Rind- oder Knochensuppe

2 TL Estragonsenf

1 EL Mehl

Salz, Pfeffer, 1 Lorbeerblatt

1 EL Öl zum Anbraten

Essiggurkerl, als Fächer eingeschnitten

Bratkartoffeln:

500 g Kartoffeln

1 EL Rapsöl

Als Topping: Röstzwiebel

1-2 Zwiebeln (ca. 100 gr)

1 EL Mehl

1 TL Paprikapulver, edelsüss (optional)

Frittierfett

Und so wird gemacht:

  1. Die Fleischstücke am Rand einschneiden und mit der Hand etwas flach drücken (nicht klopfen). Beidseitig salzen und pfeffern. Je eine Seite mit je 1 TL Senf bestreichen.

  2. Die Zwiebeln für die Sauce vorbereiten. Dazu die Zwiebel schälen, halbieren und so dünn es geht in Scheiben schneiden.

  3. In einer Pfanne das Butterschmalz oder Pflanzenöl erhitzen und das Fleisch mit der Senfseite nach unten einlegen und scharf anbraten. Nach etwa 2-3 Minuten wenden und auf der zweiten Seite anbraten. Die angebratenen Fleischstücke herausnehmen und warm stellen.

  4. Nun die in Streifen geschnittenen Zwiebeln in die Pfanne geben und braun anbraten. Im Anschluss mit 1 EL Mehl bestreuen und durchmischen. Das Mehl kann auch etwas Farbe bekommen. Dann mit der Suppe ablöschen und den Bratensatz unter ständigem Rühren auflösen.

  5. Das Fleisch wieder in die Pfanne geben, das Lorbeerblatt dazugeben und circa 2 Stunden zugedeckt dünsten lassen (nicht kochen).

  6. Während das Fleisch dünstet, die Kartoffeln schälen und in Salzwasser gar kochen. Anschließend ausdampfen lassen und in einer weiten Pfanne in etwas Öl knusprig braun anbraten. Dazu immer wieder wenden.

  7. Für die Röstzwiebel die Zwiebeln in Streifen schneiden. Mehl mit Paprikapulver vermischen und die Zwiebeln darin wenden (mehlieren). In einem kleinen Topf Frittierfett auf 170 Grad erhitzen und die Zwiebel darin goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier legen und abtropfen lassen.

  8. Die Sauce des Rostbratens vor dem Servieren noch abschmecken, das Lorbeerblatt entfernen und falls notwendig noch nachwürzen.

  9. Das Fleisch mit Sauce und den Bratkartoffeln auf Tellern anrichten, die gerösteten Zwiebel als Topping auf das Fleisch geben und das Fächergurkerl darauf drapieren.

Viel Spaß bei Nachkochen und Genießen.