Burger
Wirklich gute Burger Buns fertig zu kaufen ist bei uns fast unmöglich. Heimische Bäcker bieten die weichen Brötchen ganz selten an und die in Plastik verpackte Ware in den Supermärkten finde ich eigentlich auch nicht besonders gut. Das möge aber bitte jeder selber entscheiden, ob er das essen will oder nicht.
Vor Monaten bin ich dazu übergegangen uns selber Buns zu backen. Meistens gleich eine größere Menge. Die gebackenen Brötchen lassen sich wunderbar in wiederverschließbaren TK-Beutel einfrieren. Ein paar Stunden vor dem Anrichten herausnehmen und bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Besonders gut sind sie, wenn sie vor dem Anrichten nochmal kurz ins warme Backrohr kommen und dann lauwarm sind.
Ob mit oder ohne Sesam als Topping ist auch der persönlichen Vorliebe überlassen. Das Originalrezept findet ihr am Blog www.tasteoftravel.com. Diesen Blog kann ich sehr empfehlen, ist einer meiner liebsten Inspirationsquellen. Jedes Rezept, dass ich bis dato ausprobiert habe, gelingt immer und schmeckt ganz wunderbar.
Nun aber zu meinem Rezept:
Menge für 6 Burger Buns (oder für 8 kleine Buns für Kinderburger)
Zutaten für den Vorteig:
50 ml Wasser
50 ml Milch
16 g Dinkelmehl glatt (W700)
Für den Vorteig das Wasser mit dem Mehl in einem kleinen Topf mit einem Schneebesen klumpenfrei verrühren und langsam am Herd erwärmen. Dann die Milch einrühren und weiter langsam erwärmen bis die Masse anfängt einzudicken. Wenn nach ca. 3-5 Minuten eine puddingartige Konsistenz erreicht ist, ist der Vorteig fertig und kann zum Abkühlen beiseite gestellt werden.
Zutaten für den Hauptteig:
110 ml warme Milch (handwarm)
15 g frische Hefe (oder 5 g Trockenhefe)
1 Ei (M)
50 g zerlassene Butter (abgekühlt)
20 g brauner Zucker
6 g Salz
300 g Dinkelmehl glatt (W700)
Extra:
Ei und Milch zum Bepinseln
Neutrales Öl für die Schüssel
Mehl zum Verarbeiten
Und so gehts:
In die Schüssel der Küchenmaschine die warme Milch geben, die Hefe dazugeben und vermischen. Eine Minute warten.
Das Ei dazugeben und verquirlen.
Den Vorteig (abgekühlt) und die zerlassene Butter einrühren.
Zucker, Salz und die Hälfte des Mehls einrühren. Jetzt mit dem Knethaken langsam zu rühren beginnen und nach und nach das restliche Mehl löffelweise unter ständigem Kneten dazugeben. Wenn das gesamte Mehl im Teig ist, die Küchenmaschine etwas schneller kneten lassen. Wenn sich der Teig vom Schüsselrand zu lösen beginnt noch etwa 5 Minuten weiterkneten lassen. Der Teig ist dann fertig.
Einen verschließbaren Behälter mit Öl auspinseln, den Teig einfüllen, verschließen und bei Raumtemperatur circa eine Stunde gehen lassen. Der Teig sollte in dieser Zeit sein Volumen verdoppeln.
Den aufgegangenen Teig nun aus der Schüssel auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und die Luft herauskneten.
ln 6-8 gleich große Stücke teilen. Jedes Stück zu einer Kugel schleifen und auf ein mit Backpapier/Backmatte vorbereitetes Backblech geben und abdecken. Die Buns noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.
Das Backrohr auf 160 Grad Heißluft vorheizen.
Die Buns mit einer Ei/Milchmischung bestreichen und mit Sesam bestreuen (optional).
Etwa 15-20 Minuten (je nach Größe) goldbraun backen. Vor dem Anschneiden unbedingt auskühlen lassen.
Was kommt alles in den Burger?
Das Patty
Was sich nicht ändert, ist das Patty. Das ist meistens aus Rindfleisch. Und die Pattys haben meistens ein Gewicht um die 110-130 Gramm. Pro 100 g Rindfleisch nehme ich etwa 2 g Salz, dass ich gleich mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer mit der Fleischmasse vermische. Die Masse dann in eine Pattyform geben und andrücken, aber nicht zu fest. Die Laibchen sollten trotzdem noch locker sein, aber eben auch beim Braten nicht zerfallen. Hier ist etwas Übung gefragt, auch bei mir wurden die Pattys zu Beginn viel zu fest. Wenn die Pattyform vor dem Befüllen mit etwas Öl bepinselt wird, löst sich das Patty leichter heraus.
Meine Patty haben meistens ein Rohgewicht von 100 g und davon kommen zwei in meinen Burger. Der Käse kommt (meistens) nur auf das obere Patty. Für meinen Mann hat ein Patty ein Rohgewicht von 125 - 130 g. Auch er bekommt davon zwei, wobei auf beide Pattys Käse kommt. Die Fleischmenge pro Patty ist ideal, da sie bei einem höheren Gewicht einfach zu dick und zu fest werden.
Nachsatz: Meinem Mann hab ich auch schon Mal einen Triple-Patty-Burger zubereitet. Der ist aber nur was für wirklich sehr große Esser!
Zwiebeln
Karamelisierte rote Zwiebeln sind auch ein Klassiker in unseren Burgern. Für zwei Burger eine kleine Zwiebel in Würfel schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl anbraten. 1 TL brauner Zucker dazu und karamelisieren. Mit einem Schuss Balsamicoessig ablöschen, vermischen und zur Seite stellen.
Tomaten oder Tomatensauce
Wenn es wirklich gute Tomaten gibt, schmecken die in Scheiben geschnitten in Burgern natürlich auch echt gut. Am liebsten verwende ich dazu Mexikanische Honigtomaten, die sind zwar klein, aber der süße Geschmack ist unschlagbar. Alternativ geht natürlich auch jede andere fruchtige Tomatensorte. Speziell in den Wintermonaten greife ich aber gerne auf Tomatensauce aus dem Glas zurück, welches ich mit etwas Salz, Pfeffer und italienischen Kräutern verfeinere. Man braucht hier nicht viel und kann den Rest im Kühlschrank aufbewahren.
Salat
Meistens verwende ich ein bis zwei Blätter von einem grünen Kopfsalat, von Salatherzen oder jedem anderen Salat, der gerade Saison hat. Ruccola, Feldsalat oder Blattspinat passt auch ganz wunderbar.
Kraut
Ob weißes oder blaues Kraut ist wahrscheinlich auch Geschmacksache. Die Krautblätter in ganz dünne und feine Streifen schneiden. Ich habe das fein geschnittene Kraut auch schon in etwas Öl in einer Pfanne anbraten und mit etwas Zucker karamelisiert. Roh schmeckt es aber auch sehr gut im Burger. Menge pro Burger etwa 1-2 Krautblätter.
Käse
Für viele ist der Cheddar Käse ja ein absolutes Muss im Burger. Aber geräucherter Gauda oder auch ein anderer würziger Bergkäse passt sehr gut zu den Buns und dem Rindfleisch. Es gibt so viele tolle Käsesorten, da wäre es wirklich schade, wenn der Burger jedes Mal mit dem gleichen Käse zubereitet wird.
Die Käsescheibe lege ich auf die Pattys, wenn diese noch in der Pfanne sind. Die Scheiben immer erst kurz vor dem Anrichten auf das Patty legen, damit der Käse nur leicht warm wird, aber nicht komplett zu schmelzen beginnt. Ich finde, dass eine Scheibe Käse pro Patty ausreichend ist, mein Mann sieht das ganz anders, da kann es aber ohnehin nie genug Käse sein.
Als gute Alternative zu Käsescheiben nehme ich auch schon einmal ein Stück weichen Camenbert, auch gerne von der Ziege. Der kommt dann ebenfalls auf das Patty und wird in der Pfanne kurz miterwärmt.
Speck
Pro Burger ein oder zwei Blatt Frühstücksspeck oder Bauchspeck in einer Pfanne knusprig anbraten und beiseitestellen.
Basilikumpesto
Eines meiner liebsten Zutaten im Burger. Wenn die restlichen Zutaten passen, gebe ich gerne einen TL oder EL Pesto auf den Käse, bevor ich die obere Brötchenhälfte draufsetze.
Essiggurkerl
Sind auch sehr gut. Speziell in Verbindung mit purer Tomatensauce. Dafür 1-2 Gurkerl pro Burger der Länge nach in Scheiben schneiden oder Fächergurken schneiden.
Chutney
Egal welches Chutney euch am besten gefällt oder auch zu den restlichen Zutaten passt. Sehr gerne mag ich Zwetschkenchutney in Kombination mit Ziegenkäse oder Schimmelkäse. Oder auch Kürbis-Apfel-Chutney mit Camenbert. Das Chutney gebe ich dann meistens auf den Brötchenboden oder verrühre es mit den karamelisierten Zwiebeln.
Menge pro Burger ca. 1-2 EL
Burger zusammenbauen
Die Reihenfolge der Zutaten ist ja auch eine Geschmacksfrage. Hier kommt mein Favorit (von unten nach oben): Brötchenboden – Chutney oder Zwiebeln oder Tomatensauce – Salat oder Kraut – Patty – Speck – Käse – Pesto oder Tomatensauce oder Gurkerl oder Zwiebel – Brötchendeckel
Ich bin der Meinung, dass bei der Zutatenkombination von Burgern immer wieder neue Ideen erlaubt sind, genauso wie beim Sandwich. Natürlich gibt es Klassiker, die gut schmecken. Aber es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten die Zutaten zu variieren oder noch andere dazuzufügen. Mut zur Abwechslung und Kreativität ist hier auf jeden Fall gefragt.
An dieser Stelle wird es immer wieder Updates zu den Zutaten des Burgers geben. Schaut also immer wieder vorbei. Es lohnt sich!
Viel Spaß beim Bunsbacken und beim Burgerbauen wünscht dir
Michaela von Butter & Brösel